Vergleichsweise spät, erst im Jahre 1945 legte sich die TSG Westerstede eine Tischtennisabteilung zu. Die junge Sportart war von durch Kriegswirren nach Westerstede verschlagenen Männern populär gemacht worden. Der bekannteste war Eduard Roderich Dietze, mit seinem Halb-Volleyspiel lange Zeit führender Spieler im norddeutschen Raum. Nach dem von ihm erfundenen und benannten Dietze-Paarkreuzsystem spielen noch heute sämtliche Mannschaften des DTTB, von Bundesliga bis zur untersten Kreisliga.
Manchesmal wurde im Voß-Saal, damals noch im ersten Stock gelegen, bei Kerzenlicht gespielt, wenn Stromabschaltungen das elektrische Licht der Tiefstrahler ausfallen ließen. Mancher der damals noch geriffelten Bälle war mehrfach geflickt. Große Schwierigkeiten bereitete auch die Brennstoffbeschaffung für den Sägekaffofen in der alten TSG-Turnhalle. Mit Schubert, Ernst Mrutzek und Toni Eckert, später dann mit Horst Haberland, Bruno Meyer und den Youngstern Helms, Eisfeld und Dolfen, stieg man bis in die Oberliga Nord auf.
Anfang der fünfziger Jahre nahm Ewald Jutsch, daran anschließend Arno Dombrowski, die Geschicke der Abteilung in die Hand. Mit Hans Friedrich holte ein Westersteder neben mehreren niedersächsischen Einzeltiteln auch eine Deutsche Meisterschaft im Jugenddoppel nach Westerstede. Mitte der fünfziger Jahre trat eine Krise ein und die Abteilung ruhte für kurze Zeit.
Der hoffnungsvolle Tischtennisnachwuchs der TSG, der in den 50er Jahren bis in die Oberliga Nord aufstieg, (obere Reihe von links: Günther Helms, Eisfeld, Meyer, Haberland, Reporter Plötz und Wahlich) zusammen mit der Zwischenahner Mannschaft, nach einem Freundschaftsspiel 1951.
Günther Helms erweckte 1958 die Abteilung zu neuem Leben und die erste Mannschaft stieg jedes Jahr auf bis in die II. Verbandsliga. Das Domizil der Westersteder Tischtennisspieler war von dieser Zeit, bis Anfang der Achtziger Jahre, die geliebte alte Brakenhoffhalle in der Kirchenstraße. Manch einer wird gerne an die schöne Zeit zurückdenken, wo wir oft bis zu 4 mal die Woche unseren Sport ausüben konnten. Von 1960 bis Mitte der Achtziger Jahre führte Helmut Sprenger mit großen Engagement die Abteilung. Motor der Abteilung ist seit 1974 bis zum heutigen Tag Rolf Claaßen, der als Trainer 1976 die Jungenmannschaft der TSG zur Niedersachsenmeisterschaft führte.
Niedersachsenmeister in der Jungenklasse 1976. Von links nach rechts Uwe Claaßen, Jens-Peter Schwarck, Betreuer Rolf Claaßen, Wilfried Lindhorst, Uwe Setje-Eilers, Rolf Hobbie und Axel Brunner.
Axel Brunner und Gerald Auler gehörten Ende der siebziger Jahre zu den Top - Nachwuchsspielern Norddeutschlands. Beide wechselten später in die 2. Bundesliga. In der Saison 1984/85 gingen 15 Mannschaften, 6 Herren, 2 Damen und 7 Jugendteams an die Tische. Gleichzeitig wechselte die Abteilung von der Dannemannsporthalle in die neue Brakenhoffsporthalle an der Von-Weber-Straße.
Zum 25. Mal fand im Jahre 2000 unser alljährliches Internationales Jugendturnier statt. Die Teilnahme der Ägyptischen Nationalmannschaft (1990), die erstmalige Teilnahme von Sportlern aus dem anderen Teil Deutschlands (1988), sowie der Start von Deutschen, Niederländischen und zuletzt des Belgischen Meisters waren Höhepunkte in all den Jahren. Insgesamt fanden zu unseren Turnieren schon 10000 Nachwuchsspieler den Weg in die Ammerländer Kreisstadt.
Besondere Highlights in unsere Geschichte waren unsere 50-Jahr-Feier 1995 und im Frühjahr 2000 der Gewinn der Niedersachsenmeisterschaft unseren Senioren Ü40-Mannschaft mit Horst Claaßen, Rolf Claaßen, Joachim Hartmann, Ingo Böger und Wilfried Lindhorst. Bei der Norddeutschen Meisterschaft in Berlin belegte das Team nach 3 Niederlagen und 2 Siegen einen beachtlichen 6. Rang.
Gesellichkeit wird in unserer Abteilung von jeher großgeschrieben und so gehören unsere Vereinsmeisterschaft, Kohlfahrt und Spargeltour zu den festen Veranstaltungen einer Tischtennis-Saison. Regelmäßige freundschaftliche Begegnungen trugen wir in den vergangenen 25 Jahren gegen den Göttinger Vorortverein SG Lenglern, den TSV Ensen aus Köln, den SV Kirchberg, vor den Toren Zwickaus in Sachsen und gegen unsere Schwarzwälder Freunde vom TTC Furtwangen aus
Unsere seit einem Jahr bestehende Senioren-Hobbytruppe, in der Frauen und Männer teilweise 75 Jahre und älter, ohne den Stress von Punktspielen zum Schläger greifen, erfreut sich ständig wachsender Beliebtheit, was die Teilnehmerzahlen dokumentieren.